• Was ist Datenrettung und wie wird es gemacht?
Um die Datenrettung wird von den Datenrettern teilweise ein großes Geheimnis gemacht. Sie haben darüber keine Informationen und sind eigentlich den Firmen ausgeliefert, weil jeder Datenretter natürlich der Beste ist. Deshalb wollen
wir Ihnen hier die Datenrettung erklären, damit Sie sich informieren und selbst ein Bild machen können. Nehmen Sie sich
kurz Zeit, es wird Ihnen sicher bei Ihrer Entscheidung helfen.
Was ist Datenrettung:
Datenrettung ist das Wiederherstellen von Daten bzw. die Datenwiederherstellung, die durch Löschung, Hardware oder Softwarefehler nicht mehr zugänglich oder lesbar sind.
Daten retten erfolgt hauptsächlich durch Austausch von Ersatzteilen. Das klingt jetzt sehr einfach, doch ist es ein teilweise sehr komplizierter und komplexer Prozess. Das erfahren Sie weiter unten.
Was ist Daten retten nicht?
Datenrettung ist nicht das Reparieren von Speichermedien. Zwar werden wir eine Festplatte mit Ersatzteilen versuchen wiederzubeleben, diese Festplatten bleiben jedoch sehr instabil und eignen sich nicht mehr als Speichermedium.
Beim Daten retten bekommt man seine Daten auch nicht als bootfähige Festplatte zurück, da dies in der Praxis zu Schwierigkeiten führt. Die Daten werden als einzelne Dateien auf ein Ersatzmedium gespeichert.
Welche Fehler gibt es?
Es gibt im Prinzip zwei Fehlerkategorien: logische und ische Fehler.
Bei logischen Fehlern ist die Hardware noch funktionsfähig, allerdings hat man keinen Zugriff mehr auf die Daten.
Das kann passieren durch versehentliches Löschen, Formatieren, Partitionieren, ein fehlerhaftes Dateisystem oder Viren. Hier sind die Daten zwar noch irgendwo auf dem Medium vorhanden, können aber nicht mehr gefunden werden da die Daten im ‚Inhaltsverzeichnis‘ nicht mehr aufgeführt werden. Hier kann vieles wieder zurückgeholt werden, vorausgesetzt
es wurden keine neue Daten gespeichert, da dann die alten überschrieben wurden.
Bei einem physischen Fehler liegt das Problem bei der Hardware. Im Fall von elektronischen Schäden ist die Steuerplatine defekt. Oftmals brennen hier Bauteile durch wegen Überspannung (Stromausfall, falsches Netzteil).
Allerdings kann es sich auch um einen Fehler im BIOS (Basic Input Output System) der Festplatte handeln. Diese Probleme kommen bei Festplatten und Flash-Memorykarten vor.
Schwierigere ischen Defekte sind fehlerhafte Schreib/Leseköpfe, ein defekter Motor oder gar ein sogenannter Headcrash. Beim letzteren ist das Problem, dass die Köpfe auf den Platten ‚kratzen‘ und damit die Magnetschicht wegkratzen. Dadurch sind die Daten auf dem beschädigten Teil der Platte endgültig verloren und die Datenwiederherstellung ist nicht mehr möglich. Diese Probleme sind typisch für Festplatten.
Wie erkennt man einen Defekt?
Obwohl es nicht allzu viele Fehler gibt, gibt es trotzdem mehrere Erscheinungsformen. Prinzipiell: wenn die Festplatte
noch erkannt wird und man Zugriff hat, allerdings die Daten nicht mehr sichtbar sind (oder das System meldet, dass das Medium formatiert werden muss), handelt es sich wahrscheinlich um einen logischen Fehler.
Wird die Festplatte nicht mehr erkannt und macht keine ungewöhnlichen Geräusche kann es sich um ein elektronisches Problem handeln. Ein klickendes Geräusch deutet auf defekte Köpfe, ein mühsames Anlaufen auf Motor/Lager, ein Kratzen auf Headcrash. Eine sichere Diagnose ist aber nur im Labor zu machen.
Grundsätzlich, aber vor allem bei ischen Problemen sollte das Arbeiten mit dieser Festplatte sofort eingestellt werden da sich die Probleme nur verschlimmern können – und damit die Chancen auf eine erfolgreiche Datenwiederherstellung verringert oder vernichtet werden.
Wie wird Daten retten gemacht?
Sobald das Medium im Labor eintrifft, wird eine Analyse gemacht – auch mit Berücksichtigung der Angaben vom Kunden. Wir stellen fest ob das Problem logischer Art (Dateistruktur) ist oder ischer Art (Hardware). In beiden Fällen schätzen wir ein wie die Chancen für eine Wiederherstellung stehen und welcher Aufwand betrieben werden muss.
Auf Grundlage dieser Einschätzung wird den Kunden ein verbindliches Angebot gemacht.
Wenn der Kunde akzeptiert, wird mit der tatsächlichen Datenrettung begonnen. Zuerst muss wieder Zugang zu dem
Medium erlangt werden, um eine 1 zu 1 Kopie zu machen (Image). Das heißt, wir ziehen alle Daten einmalig vom Originalmedium und bearbeiten diese auf einer separaten Festplatte. So wird das schon beschädigte Laufwerk minimal beansprucht, beziehungsweise bei logischen Problemen die Gefahr des Überschreibens ausgeschlossen.
Um allerdings im Falle von Medien mit Hardwareproblemen ein Image machen zu können, muss wieder Zugriff auf das Medium erlangt werden. Bei einem elektronischen Defekt kann die Platine mit der Steuerungselektronik ausgewechselt
oder einzelne Bauteile getauscht werden. Bei internen Problemen (defekte Leseköpfe, defekter Motor) muss die Festplatte unter Reinraumbedingungen geöffnet werden. Hier werden die Köpfe temporär ersetzt, bei Motor/Lagerdefekt werden die Platten aus dem Gehäuse in ein neues Gehäuse ‚transplantiert‘.
Dieses Prinzip gilt für sämtliche Speichermedien. Bei Speicherkarten, wo es keine beweglichen Teile gibt, sind die physischen Probleme oftmals elektronischer Art.
Wenn es sich um RAID Server handelt, wird der Aufwand größer je nach Anzahl der Festplatten da sich bei einigen
RAID-Levels die Dateien über mehrere Festplatten verteilen und zuerst wieder zusammengesetzt werden müssen.
Sobald wir ein Image hergestellt haben, stellen wir die Dateistrukturen wieder her und kopieren die Daten in lesbare Dateien auf CD/DVD oder HDD.
Welche Schwierigkeiten gibt es beim Daten retten?
Obwohl das Prinzip einer Festplatte seit Jahren unverändert ist, ist die Fülle der unterschiedlichen Modelle gewaltig. Darüberhinaus werden innerhalb einer Modellreihe regelmäßig kleine Änderungen durchgeführt, was die Komplexität zunehmen lässt. Man braucht also das Know-How um von allen Marken und allen Modellen die Eigenschaften und Eigenheiten zu kennen. Da keine zwei Wiederherstellungen gleich sind, braucht man Spezialisten die während
jahrelanger Arbeit ihr Wissen gesammelt haben.
Ein zweites Thema ist das Finden von Ersatzteilen. Wegen der Vielfalt der Modelle und Revisionen, gibt es Unmengen
von unterschiedlichen, meistens nicht kompatiblen Teilen. Da sich die Reparatur von Festplatten nicht lohnt – die Kosten übersteigen den Wert der Platte – werden defekte Geräte vom Hersteller einfach ersetzt. Die Folge ist, dass keine
Ersatzteile produziert werden und es keine öffentlichen Informationen über verwendete Teile gibt.
Um allerdings eine Festplatte so lange wiederbeleben zu können um Zugriff zu erlangen, müssen defekte Teile ersetzt werden. Entweder hat man die Teile auf Lager oder sie müssen beschafft werden. Die Beschaffung ist manchmal eine weltweite Suche nach genau dem richtigen Modell – wo dann übrigens nur komplette Festplatten gekauft werden können.
Zuletzt ist da dann noch die Infrastruktur: ein Reinraumlabor, weil einige wenige Staubpartikel in der Festplatte zu nicht wiederherstellbaren Schäden führen, entsprechende Rechneranlagen mit sämtlichen Schnittstellen und Betriebssystemen, Spezialgeräte und Spezialwerkzeug.
Wie werden die Preise beim Daten retten berechnet?
Die Preise für eine Datenwiederherstellung berechnen sich nach Aufwand und benötigte Teile. Dabei ist es unwichtig
ob es sich um große Datenmengen oder einzelne Dateien handelt, der Aufwand um überhaupt Zugriff auf das Medium zu erlangen bleibt hier gleich. Dementsprechend ist die Wiederherstellung von einer Festplatte mit Elektronikdefekt günstiger
als die Transplantation von den Platten unter Reinraumbedingungen. Im Falle von RAID Servern spielt auch RAID-Level, Betriebssystem und Zahl der Festplatten eine Rolle.
Auch die Qualität der Techniker ist relevant. Absolute Spezialisten, von denen es nur sehr wenige gibt, werden auch entsprechend bezahlt.
Sonderangebote für Datenwiederherstellung?
Bei Sonderangeboten sollten Sie vorsichtig sein. Sonderangebote oder billige Preise dienen dazu, die Kunden anzulocken. Qualitativ gutes Daten retten ist mit Billigpreisen nicht machbar. Billigdatenrettung kann kostendeckend nur bis zu einem gewissen Punkt durchgeführt werden und dass die Qualität darunter leidet ist logisch. So kann es passieren, dass Ihre Daten für den Billigdatenretter nicht wiederherstellbar sind obwohl ein verlässlicher guter Datenretter dazu in der Lage wäre. Zudem werden bei den Billigpreisen noch Ersatzteile und eventuell diverse andere Kosten extra dazugerechnet.
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